Spanplatten

Die größte und bekannteste Gruppe der Plattenwerkstoffe

Spanplatten bestehen -je nach Typ- zu 90 bis 97% aus Holzspänen, die mit Hilfe unterschiedlicher Bindemittel zu plattenförmigen Werkstoffen verpresst werden.

Der ursprüngliche Gedanke bei der Erfindung der Spanplatte in den 1930er Jahren war es, den Verwertungsgrad von Bäumen, der damals bei etwa 40% lag, zu steigern. Da für die Spanplattenproduktion überwiegend Holzabfälle wie Holzspäne, Sägemehl und Äste verwendet werden, kommt man heute auf einen Verwertungsanteil von etwa 80%. Dieser Umstand deckt sich gut mit den heutigen wichtigen Aspekten der Nachhaltigkeit.

Der hohe ANteil eines nachwachsenden Rohstoffes ist ein wichtiger Beitrag zur Ressourcenschonung. Unter ökologischen Gesichtspunkten ist es besonders positiv, dass vor allem Forst-, Schwach- und Industrie-Resthölzer eingesetzt werden, die ansonsten in der großen Menge nicht werkstofflich verwendet werden würden. In Deutschland werden vorrangig einheimische Nadelhölzer eingesetzt.

Spanplatten werden zu 90% mit UF-HArzen verleimt, das Formaldehydpotenzial wurde stetig gesenkt. Alle Spanplatten entsprechen mindestens der Emmissionsklasse E1 mit unter 0,1 ppm Formaldehydabgabe aus dem Holzwerkstoff.

Spanplatten werden vor allem im Möbel- und Innenausbau eingesetzt. Je nach Beständigkeit der Verleimung eignen sie sich auch für Feuchträume.

Herstellung

Die Spanplatte durchläuft bei ihrer Herstellung unterschiedliche Fertigungsstufen und viele Kontrollen. Durch die stetige Weiterentwicklung des Produktionsprozesses ist es heute möglich, die technischen Eigenschaften von Spanplatten für unterschiedliche Anforderungen und Anwendungsgebiete gezielt zu steuern.

Ein Großteil der Spanplatten wird heutzutage in der Möbelproduktion weiterverarbeitet, beispielsweise als HPL-beschichtete Spanplatte in Küchenmöbeln

Weitere Schwerpunkte sind das Bauwesen und der Innenausbau.

Die Spanplatten gibt es mit verschiedenen Oberflächen: roh, melaminharzbeschichtetes Dekor, Echtholzfurnier.

  • Rohspanplatten E1 P4 (ehem. V20), E1 P5 (ehem. V100)
  • Rohspan-Verlegeplatten V 100 mit Nut und Feder
  • Dekorspanplatten
  • Furnierspanplatten

Bei dem entsprechendem Kantenmaterial für Dekorplatten/ Furnierplatten wird unterschieden zwischen

  • Sicherheitskanten/ Starkfurnierkanten
  • Melaminkanten/ Echtholzkante mit Schmelzkleber
  • Melaminkanten/ Echtholzkanten ohne Schmelzkleber

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Klassifizierungen

Spanplatten für den Innenausbau sind sowohl für den Trocken- und Feuchtraumbereich wie auch als Verlegeplatte erhältlich. Die Einteilung der Spanplatte nach DIN EN 312 unterscheidet nach Festigkeit und Feuchtebeständigkeit 7 Plattentypen:

Nicht tragend

  • P1: Allgemeine Zwecke zur Verwendung im Trockenbereich
  • P2: Inneneinrichtungen (einschließlich Möbel) zur Verwendung im Trockenbereich
  • P3: Nicht tragende Zwecke zur Verwendung im Feuchtbereich

Tragend:

  • P4: Tragende Zwecke zur Verwendung im Trockenbereich
  • P5: Tragende Zwecke zur Verwendung im Feuchtbereich
  • P6: Hoch belastbare Platten für tragende Zwecke im Trockenbereich
  • P7: Hoch belastbare Platten für tragende Zwecke im Feuchtbereich